…die erste Hochschule für Heilpädagogik Anfang des 20. Jahrhunderts in Budapest gegründet wurde?
…der Fachbereich Heilpädagogik während der NS-Diktatur in Deutschland praktisch abgeschafft war?
…man die Heilpädagogik in der DDR Rehabilitationspädagogik nannte?
Theorie und Praxis halten sich im Heilpädagogik Studium im weitesten Sinne die Waage. Das liegt zum Teil daran, dass dieses Studium in Deutschland ausschließlich an Fachhochschulen angeboten wird, die im Vergleich mit Universitäten eher praxisorientiert ausgerichtet sind. Aber auch an dem Fach an sich, denn für deinen späteren Berufsalltag musst du den persönlichen Umgang mit deinen Patienten genauso beherrschen, wie das fachliche Know-how. Das heißt für dich, dass du in den ersten zwei Semestern erstmal die Grundlagen der Heilpädagogik lernen wirst, um dann im Anschluss ein Praxissemester zu absolvieren. Je nach Fachhochschule hast du sogar die Möglichkeit, im Verlauf deines Studiums zwei praktische Semester einzulegen. Auch Projektarbeit im Team steht in fast allen Fällen in deinem Heilpädagogik Studium auf dem Stundenplan.
1. Starte mit einem Praktikum:
Viele Fachhochschulen verlangen von ihren Heilpädagogik Studenten, dass diese sich schon zum Studienbeginn auf eine bestimmte Fachrichtung festlegen. Ohne praktische Erfahrung wird dir diese Entscheidung zum einen sehr schwer fallen und zum anderen könntest du erst während deines Studiums merkst, dass dir dein Hauptfach eigentlich doch nicht so viel Spaß macht wie gedacht. Wenn deine FH ein solches Praktikum also nicht schon für die Bewerbung verlangt, solltest du dich freiwillig um eins kümmern.
2. Reflektiere dich selbst:
Vielleicht wirst du es im Heilpädagogik Studium noch nicht so stark merken, aber später im Berufsalltag ist es sehr wichtig, dass du eine gefestigte Persönlichkeit mitbringst und selbstbewusst auftrittst. Denn die Arbeit mit benachteiligten Patienten kann schnell an die Substanz gehen. Lege dir also schon während deines Studiums ein dickes Fell zu und kenne nicht nur deine fachlichen, sondern vor allem deine persönlichen Qualitäten.
3. Keine Angst vor der Selbstständigkeit:
Keine Frage, Heilpädagogik ist ein spannendes und herausforderndes Fach, in dem du jeden Tag etwas Neues lernst, deinen Patienten viel geben kannst und auch ebenso viel zurückbekommst. Leider bieten nicht viele Fachhochschulen in Deutschland diesen Studiengang an. Informiere dich also, ob vielleicht ein Umzug anstehen könnte und ob du dafür bereit wärst, bevor du dich um einen Studienplatz im Fach Heilpädagogik bewirbst.
Wie der Name schon sagt bildet die Pädagogik in einem gewissen Sinne die Basis der Heilpädagogik. Die Disziplin der Pädagogik beschäftigt sich aber in einem eher abstrakten Sinn mit den Zusammenhängen und Funktionsweisen von Erziehung und Bildung in der Gesellschaft und ist im direkten Vergleich weniger spezifisch ausgerichtet.
Die Soziale Arbeit ist quasi die Schwester der Heilpädagogik und teilt sich unter anderem das Ziel Hilfe zur Selbsthilfe mit ihr. Auch hier liegt der Fokus in erster Linie auf Menschen, die aufgrund ihrer Herkunft oder ihres sozialen Status‘ ausgegrenzt oder benachteiligt werden – allerdings ohne die medizinische Komponente der Heilpädagogik.
Im Gesundheitsmanagement Studium liegt der Fokus weniger auf der medizinischen bzw. pädagogischen Praxis, sondern hauptsächlich auf betriebswirtschaftlichen und gesundheitswissenschaftlichen Inhalten. Nach deinem Studium bist du ein Fachmann auf dem Gebiet der Verwaltung und der wirtschaftlichen Organisation von Krankenversicherungen oder Kliniken.
Im Fachgebiet der Physiotherapie dreht sich alles um die gezielte Behandlung von Bewegungs- und damit Aktivitätseinschränkungen von Patienten nach Unfällen oder ähnlichen Traumata. Das Ziel der Physiotherapeuten ist es nicht nur, die Mobilität wieder herzustellen, sondern in letzter Konsequenz die gesamte Gesundheit ihrer Patienten zu erhalten und zu fördern.
Fachlich gibt es nur minimale Unterschiede zwischen Heil- und Sonderpädagogik, denn in beiden Fächern geht es im Wesentlichen um die Inklusion benachteiligter Menschen. Sonderpädagogen, die auf Lehramt studieren können, werden aber häufiger im schulischen Betrieb und der Kinder- und Jugendarbeit eingesetzt – Heilpädagogen sind eher außerschulisch tätig.