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Jura Studium: Alle Infos

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Einspruch euer Ehren! Träumst du davon, vor dem hohen Gericht mit deinem Plädoyer zu überzeugen, Verbrecher hinter Gitter zu bringen und Rechtssprüche mit einem Hammerschlag zu besiegeln, ist das Jura Studium der erste Schritt. Vorstellung und Realität werden aber schon bald aufeinanderprallen, denn der Alltag als Jurist sieht eigentlich ganz anders aus als die Medien es gerne vorgaukeln. Einen Hammer wirst du zum Beispiel am Gericht vergebens suchen. Stattdessen wartet im Jurastudium viel Fleißarbeit auf dich. Du arbeitest dich durch Gesetzbücher und Prozessordnungen und lernst schriftliche Gutachten zu erstellen, ehe du im Referendariat endlich den Arbeitsalltag in all seinen Facetten kennenlernst.

Klischee-Vorstellung vs. Realität

Was stimmt, was nicht

»Jurastudenten können Gesetzbücher auswendig vortragen.«

Natürlich sind die Gesetzbücher im Jurastudium deine wichtigsten Begleiter. Begleiter aber auch deshalb, da du natürlich nicht alles auswendig wissen musst. Wissen heißt nun mal oft auch „wissen wo es steht“. Die eigentliche Leistung beim Jura studieren besteht darin, die Gesetzte auch auszulegen und Probleme erkennen zu können. Wer im Studium nur aufs Auswendiglernen setzt, kommt vielleicht noch in den Prüfungen damit durch. Ein guter Jurist wird man nach dem Jurastudium aber nicht.

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»Juristen bringen ihr Geld in Schubkarren nach Hause.«

Fakt ist: Als Jurist kann man weit überdurchschnittliche Gehälter einnehmen, die Regel ist dies aber längst nicht. Wer in einer kleinen Kanzlei in den Beruf startet, bekommt häufig nicht mehr als 20.000 Euro brutto im Jahr.

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»Jobs bekommt man nur mit dem besten Abschluss.«

Rund 20% der Juraabsolventen haben ein Prädikatsexamen. Dies bedeutet, dass sie mit der Note Vollbefriedigend oder besser abgeschlossen haben. Vollbefriedigend entspricht einer drei plus, das mag zwar wenig beeindruckend klingen, ist aber eine überdurchschnittlich gute Leistung, die nur wenigen gelingt. Für einige Großkanzleien ist der Prädikatsabschluss Grundvoraussetzung für eine Einstellung, chancenlos ist man ohne auf dem Arbeitsmarkt dennoch nicht. Denn zum einen können gute Noten in einzelnen Fächer den Ausschlag geben, zum anderen legen viele Kanzleien auf Persönlichkeit wert und geben notenschwächeren Kandidaten, die von sich überzeugen können, den Vorzug. Liegt man nur sehr knapp unterm Schnitt, ist theoretisch sogar noch ein Richteramt drin.

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Spezialisierungen

Alle Schwerpunkte für dein Fach

Wirtschaftsrecht
Egal ob du später als Fachanwalt im Bereich Wirtschaftsrecht oder als Rechtsberater in einem Konzern arbeiten möchtest, Wirtschaftsrecht ist für dich die richtige Spezialisierung im Jura Studium. Im Mittelpunkt stehen zentrale Gebiete des öffentlichen Rechts. Besonders stark verknüpft werden dazu Verwaltungsrecht und Völker- und Europarecht. Da Wirtschaftsrecht ein breites Feld ist, kannst du häufig sogar noch eine Spezialisierung in der Spezialisierung wählen, wie Arbeitsrecht, Steuerrecht oder Kartellrecht. Wirtschaftsrecht wird übrigens nicht nur als Jura Spezialisierung bzw. als Schwerpunktbereich für Jurastudenten angeboten, sondern auch als eigenständiger Studiengang. Allerdings bist du im Anschluss kein „Volljurist“, darfst also nicht als Richter, Rechts- oder Staatsanwalt arbeiten.
Kriminalwissenschaften/Kriminologie
Strafrecht zählt zu den Pflichtfächern im Jura Studium. Mit der Spezialisierung auf Kriminalwissenschaften kannst du es weiter vertiefen. Hier geht es übrigens längst nicht nur um Mord und Todschlag, was viele mit dem Schlagwort Strafrecht als erstes verbinden, sondern auch um Gesundheits- und Medienstrafrecht, sowie Wirtschafts- und Steuerstrafrecht. Einbezogen wird dabei auch das Jugendstrafrecht. Gewählt wird die Jura Spezialisierung besonders häufig von Studenten mit dem klaren Ziel Rechts- oder Staatsanwalt. Du profitierst dann besonders vom Wissen über psychologische Hintergründe von Straftaten und medizinischen Sachverständnisgutachten, was dir ebenfalls vermittelt wird.
Völker- und Europarecht
Die EU wächst, damit aber auch das Konfliktpotenzial. Es braucht also immer mehr Rechtsexperten, die sich nicht nur im deutschen, sondern auch im europäischen Recht zuhause fühlen. Auf deinem Stundenplan in der Jura Spezialisierung Völker- und Europarecht stehen daher allgemeines Völkerrecht, internationaler Menschenrechtsschutz, internationaler Umweltschutz und internationales Wirtschaftsrecht. Viele Veranstaltungen finden übrigens auf Englisch statt. Die Jura Spezialisierung in Europarecht bietet sich auch für all die an, die ein Semester im Ausland studieren möchten. Auch Völker- und Europarecht wird an den Universitäten mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Vertiefungen angeboten.
Medien- und Informationsrecht
Darf Facebook die AGBs uneingeschränkt ändern, welche Daten dürfen gespeichert und verbreitet werden? Auch wenn alle über die „Neuland“ Bezeichnung für das Internet gelacht haben, für Juristen bringen gerade die neuen Medien viele Herausforderungen mit. Elektronische Medien, Urheberrecht, Verlagsrecht und internationales Medienrecht werden daher in dieser Jura Spezialisierung genau unter die Lupe genommen. Der Schwerpunktbereich wird übrigens unter anderem auch unter den Titeln „Information und Kommunikation“ sowie „Recht der Informationsgesellschaft“ angeboten.
Arbeits- und Sozialrecht
Welchen Einfluss hat der Betriebsrat, welche Richtlinien gelten beim Stellenabbau und der Umstrukturierung eines Unternehmens, wie können Menschen vor Armut durch Arbeitslosigkeit geschützt werden? In der Jura Spezialisierung Arbeits- und Sozialrecht dreht sich alles um betriebliche Abläufe und soziale Absicherung. Dabei werden auch die internationalen Märkte mit einbezogen. Was passiert beispielsweise auf rechtlicher Ebene, wenn ein internationaler Konzern einen Ableger schließen oder versetzen möchte? Der Schwerpunktbereich Arbeitsrecht wird dem Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Arbeits- und Sozialrecht zugeordnet. Auch hier handelt es sich um eine Vertiefung eines Pflichtbereichs. Einige Universitäten bieten Arbeitsrecht und Sozialrecht getrennt voneinander an.
Zivilrecht/Privatrecht/Bürgerliches Recht
Auch hier haben wir eine Spezialisierung, die besonders für angehende Notare, Richter und Rechts- sowie Staatsanwälte besonders empfehlenswert ist. In der Jura Spezialisierung Zivilrecht werden unter anderem die Rechte von Familien und Privatpersonen unter die Lupe genommen. Schiedsgerichtsbarkeit, Insolvenzrecht, Familiengerichtliches Verfahren, Arbeitsgerichtsverfahren, Internationales und Europäisches Zivilprozessrecht, Zwangsvollstreckungsrecht und außergerichtliche Streitschlichtung stehen hier auf deinem Stundenplan. Wie bei fast allen Spezialisierungen werden die Inhalte von den Unis mit individuellen Themenschwerpunkten ausgelegt. Die Bezeichnungen können daher abweichen.

Wusstest du schon, dass...

...Richter keinen Hammer haben?

...es die Note „Vollbefriedigend“ nur im Jurastudium gibt? Es entspricht es einer 3+ oder 10-12 von 18 Punkten. Mit einem Vollbefriedigend hast du eine überdurchschnittlich gute Leistung erbracht. Schließt du mit der Note Vollbefriedigend ab, erhältst du einen „Prädikatsabschluss“, also ein Abschluss mit Auszeichnung und gehörst zu den besten 20% deines Semesters.

...ein Meineid mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft werden kann? Einfach ausgedrückt ist ein Meineid eine Lüge. Natürlich braucht man nicht bei jedem Flunkern eine Gefängnisstrafe fürchten, allerdings sieht die Lage anders aus, wenn du dies vor Gericht oder bei einer eidesstattlichen Vernehmung wagst. Denn damit manipulierst du wissentlich die Gerichtsverhandlung oder Ermittlungen und kannst entsprechend hart dafür bestraft werden.

Theorie
- vs -
Praxis

Gewinner: Theorie

Der Studiengang Jura dreht sich vorrangig um die Theorie, zumindest bis zum Ersten Staatsexamen. Vorlesungen und lange Lernphasen machen hier den Großteil deines Jurastudiums aus. Ausnahmen sind zwei Praktika von jeweils sechs Wochen. Doch danach ändert sich so einiges für dich! Denn nach dem Ersten Staatsexamen beginnt das Referendariat, also die praktische Juristenausbildung – offiziell „Vorbereitungsdienst“ genannt. Das „Ref.“ dauert zwei Jahr und ist in vier Teile untergliedert. Pflicht sind die Stationen Land- oder Amtsgericht, Staatsanwaltschaft oder Strafgericht und Verwaltungsgericht oder Behörde. Den vierten Teil kannst du dagegen selbst wählen.

Die meiste Zeit im Studium verbringst du mit…

  • ...dem Besuch von Vorlesungen und das täglich – oft von 9 bis 20 Uhr.
  • ...lernen in der Bibliothek – denn was in der Vorlesung gelehrt wurde, muss auch nachbereitet werden.
  • ...Gesetzbüchern. Auswendiglernen wirst du diese aber nicht, vielmehr setzt du dich mit Streitigkeiten und den unterschiedlichen Meinungen auseinander.
  • ...Hausarbeiten für Zivil-, Straf- und Öffentliches Recht – zumindest dann, wenn du Semesterferien hast.
  • ...dem Sammeln von Praxiserfahrung. Bis zum ersten Staatsexamen in Form von zwei Praktika, danach als Referendariat.

Beispiele für Vorlesungen & Seminare

  • - Internationales Steuerrecht
  • - Grundlagenseminar zur Europäischen Privatrechtsgeschichte
  • - Seminar zum europäischen und deutschen Wirtschafts- und Wirtschaftsverwaltungsrecht
  • - Strafverteidigung – Theorie und Fälle aus der aktuellen Praxis
  • - Interessenbezogene Rechtsanwendung – Einführung in das anwaltliche Argumentieren

Mögliche Master-Studiengänge

Wirtschaftswissenschaften für Juristen - Kriminologie und Strafrechtspflege - Master of International Taxation - Unternehmensnachfolge, Erbrecht & Vermögen - Kriminologie und Polizeiwissenschaft - Criminal Justice, Governance and Police Science - Medizinrecht
Willkommen an der Uni

Tipps für Erstis

1. Überblick verschaffen, Zeitplan erstellen, Ausgleich schaffen:

Was muss ich fürs Examen wissen, was ist irrelevant, wie organisiere ich mich am besten? Gerade am Anfang des Jurastudiums ist es wichtig, sich einen Überblick zu verschaffen – angefangen beim Campus, über den Lehr- sowie den Prüfungsplan. Bei all dem Stress, der auf dich zukommt, solltest du aber eines nicht vergessen: Plane nicht nur Zeit zum Lernen, sondern auch zum Nicht-Lernen ein! Ein Ausgleich kann helfen, den Kopf freizubekommen. Das kann (Hochschul-) Sport, ein nicht allzu zeitaufwendiges Hobby oder schlicht das regelmäßige Treffen mit Freunden und Familie sein.

2. Selbst denken statt auswendig lernen:

Du verbringst viel Zeit damit, Gesetzestexte und Gerichtsakten zu lesen. Viel wichtiger als das Auswendiglernen ist aber das Verständnis. Frage nach dem Warum, löse dich vom Einzelfall und lerne, dir die Regeln, mit denen du andere Fälle lösen kannst, systematisch zu erschließen. So kannst du im Jurastudium viel Zeit sparen, denn bis du jeden jemals verhandelten Fall auswendig gelernt hast, ist es schon Zeit für die Rente.

3. Soft Skills und Rhetorik nicht vergessen:

Vollbefriedigendes Examen und trotzdem will es im Job nicht laufen – das kann schnell passieren, denn im Jurastudium kommen Soft Skills wie rhetorische Fähigkeiten, Argumentationsstärke und Einfühlungsvermögen oft zu kurz. Helfen können Lerngruppen, in denen Themen offen diskutiert und nicht nur durchdacht werden.

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