Die meisten träumen davon, ihr Jurastudium als Volljurist mit Prädikat, also der Note Vollbefriedigend oder besser, abzuschließen, denn damit stehen alle Karrieretüren offen. Da gibt es zunächst einmal die Möglichkeit, in den Staatsdienst zu gehen, sprich Staatsanwalt oder Richter zu werden. Aber auch namhafte Großkanzleien legen auf das Vollbefriedigend wert, ebenso sind Notare in der Regel mit dem Prädikat ausgezeichnet. Glaubst du eine „gute Drei“ sollte doch kein Problem sein für jemanden, der sein Abi mit einem einer oder guten zweier Schnitt bestanden hat, dann täuscht du dich. Nur 20% aller Juraabsolventen schneiden mit Vollbefriedigend und besser ab. In keinem anderen Studienfach sind die Noten so tief angesetzt und gleichzeitig so wichtig wie in Jura.
Doch sind Staatsanwalt oder Richter längst nicht alle Jura Karriere Möglichkeiten, die auf dich warten. Als Rechtsanwalt kannst du beispielsweise unabhängig von deinem Notenschnitt arbeiten. Ebenso warten in der Wirtschaft zahlreiche Jobs als Wirtschaftsjurist oder Rechtsberater. Hier kannst du sogar deutlich höhere Löhne erzielen, als es im Staatsdienst möglich ist. Dass du von Anfang an mit Geld überschüttet wirst, ist allerdings ein Irrglaube, denn viele müssen sich als Berufseinsteiger zunächst mit niedrigen Löhnen zufriedengeben, ehe es in schwindelerregende Höhen geht.
Sinn kann es für dich übrigens machen, nach dem Studium noch einen Fachtitel zu erwerben. 20 Richtungen werden angeboten, bis zu drei Fachtitel darfst du erwerben. Fachtitel sind in vielen Kanzleien gern gesehen, denn die meisten sind auf spezielle Rechtsgebiete ausgerichtet und haben mit dir nicht nur einen perfekt ausgebildeten neuen Mitarbeiter, sondern auch ein Aushängeschild.
Daneben finden sich immer mehr Juristen in den Medien, im Verlagswesen oder an Hochschulen. Die allgemeine Arbeitsmarktlage war nach dem Jurastudium zwar schon besser. Ausweglos ist sie für motivierte Absolventen dennoch überhaupt nicht – egal, mit welcher Note das Studium abgeschlossen wurde.