…derjenige, der ein Programm schreibt, das es schafft, eine Person 25 Minuten lang davon zu überzeugen, dass sie mit einem echten Menschen chattet, den sogenannten Loebner-Preis im Wert von 100.000 Dollar gewinnt? Der Preis wurde 1991 ausgeschrieben, Diese Aufgabe ist als Turing-Test bekannt. Bisher hat es noch kein Programm gegeben, welches die Bedingungen des Loebner-Preises erfüllen konnte.
…in der modernen Wissenschaft nicht einfach nur von den fünf Sinnen Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten ausgegangen wird? Das Fühlen von Temperatur, Schmerzempfinden und der Gleichgewichtssinn werden unter anderem ebenfalls als eigene Sinne eingestuft. Die Wissenschaftler sind sich jedoch nicht ganz einig, deswegen schwankt die Anzahl der menschlichen Sinne zwischen 14 und 20.
…es Menschen gibt, die sich an alles Erinnern können, was sie bisher erlebt haben? Sie leiden unter dem sogenannten hyperthymestischen Syndrom. In ihrem Gehirn ist das sogenannte deklarative Langzeitgedächtnis besonders stark ausgeprägt, jede aufgenommene Situation und jede erlebte Situation wird als gleich wichtig oder emotional bedeutsam vom Gehirn gewertet und im Gedächtnis gespeichert.
Im Kognitionswissenschaft-Studium untersuchst du die Vorgänge und Voraussetzungen, welche unsere Kognition, also unseren geistigen Leistungen wie Denken und Sprechen, aber zum Beispiel auch Gefühle wie Liebe, Hass oder Trauer ermöglichen. Dabei geht man seit jeher davon aus, dass Denkprozesse wie Berechnungen vonstattengehen, man sie also auf mathematischer Ebene verstehen kann. Deswegen sind der Mathematik- und Informatikanteil im Studium sehr hoch. Es gibt vereinzelt auch Module, in denen du mit Computermodellen arbeitest, um zu Beispiel einem Roboter das Ergreifen einer Tasse beizubringen. Der Theorieanteil überwiegt im Kognitionswissenschaft-Studium jedoch deutlich.
1. Be ready for Mathe, Mathe & Mathe:
Ähnlich wie im Psychologie-Studium erwartet dich in der Kognitionswissenschaft in den ersten Semestern sehr viel Mathe. Darauf solltest du vorbereitet sein. Schließlich geht man in der Kognitionswissenschaft vorrangig davon aus, dass man sich der Funktionsweise des Denkens am besten durch die Mathematik annähern kann. Die entsprechenden mathematischen Modelle muss man also auf Dauer parat haben. Beiß also die Zähne zusammen, wenn du es in der Schule nicht so mit Mathe hattest, und nimm Tutorien in Anspruch. Dort bist du sicher nicht alleine :)
2. Träumen Androiden von elektrischen Schafen?
Was ist der Unterschied zwischen Menschen und Maschinen, die manchmal selbst nicht wissen, dass sie nur Maschinen sind? Sind Intelligenz, Emotionen und Empathie rein „menschliche“ Eigenschaften? Leitfragen für zahlreiche Gedankenspiele, von denen eines zum Roman „Do Androids Dream of Electric Sheep?“ vom US-amerikanischen Schriftsteller Philip Kindred Dick wurde – besser bekannt als „Blade Runner“. Eine ausdrückliche Leseempfehlung, wenn man sich mit kognitionswissenschaftlichen Fragen mal auf literarischer Ebene auseinandersetzen möchte. Der Turing-Test kommt in leicht abgewandelter Form übrigens auch vor.
3. Denk früh über deine beruflichen Perspektiven nach:
Kognitionswissenschaftler haben es noch nicht so leicht, in der freien Wirtschaft mit einem BA-Abschluss einen Job zu finden. Einen Master solltest du also in jedem Fall in Erwägung ziehen und auch darüber nachdenken, in welche Richtung du dich spezialisieren möchtest. Davon hängt nämlich ab, wohin es für dich beruflich gehen kann. Zudem kann dies auch Auswirkungen auf die Wahl deiner Uni haben. Informiere dich am besten bei der Studienberatung der jeweiligen Uni, welche thematischen Schwerpunkte in ihrem Studienangebot gelegt werden, damit du weißt, welche Möglichkeiten du an den jeweiligen Standorten hast.
Die Psychologie ist vor allem eine faktenorientierte Wissenschaft, die ergründen möchte, wie das Erleben und Verhalten der Menschen funktioniert. In der Kognitionswissenschaft umfasst der Psychologieanteil vor allem die namensverwandte Kognitionspsychologie, welche sich mit den Prozessen zwischen Wahrnehmung und Verhalten beschäftigt.
Der Biologieanteil in der Kognitionswissenschaft umfasst vor allem die Neurobiologie des Menschen und die Funktionsweise des Gehirns, während du dich im eigentlichen Biologiestudium mit dem gesamten Körperaufbau von Lebewesen und deren Funktionsweisen befasst.
Während du in der Kognitionswissenschaft Modelle und Methoden aus der Informatik kennenlernst, die Denkprozesse des Menschen illustrieren sollen, erlernst du im eigenständigen Informatikstudiengang die ganze Palette an Möglichkeiten der Informationstechnologie kennen.