…das bisher älteste bekannte Kunstwerk eine als „Löwenmensch“ bekannte Skulptur aus dem Lonetal in Baden-Württemberg ist? Sie ist vermutlich 40.000 Jahre alt.
…es in den USA ein Museum of Bad Art gibt?
…das teuerste Kunstwerk über 142 Mio. Dollar wert ist? Es ist das Triptychon „Three Studies of Lucien Freud“ des irischen Malers Francis Bacon.
Wenn du Kunstgeschichte studieren willst, musst du darauf gefasst sein, viele Bücher zu wälzen, längere Texte zu lesen und auch selbst viel zu schreiben. Im Kunstgeschichte Studium besteht die Praxis im Grunde aus der Theorie. Das wurde in den letzten Jahren auch oftmals kritisiert und seit der Umstellung auf die Bachelor- und Masterstudiengänge finden vermehrt Seminare zur Kuration oder Praxismodule zur Organisation von Fachtagungen statt. Das Fach dreht sich also vielleicht um Geschichte, ist aber keinesfalls eingestaubt.
1. Sei offen für Neues:
Du wirst dich im Kunstgeschichte Studium nicht nur mit deinen Lieblingsbildern von Van Gogh beschäftigen, die regelmäßig deinen Desktophintergrund zieren. So beschäftigst du dich gerade in den ersten Semestern auch viel mit sakraler Kunst, mit halb verdorrten Früchtekörben und wenn du keinen starken Magen hast, wird dich der Wiener Aktionismus auch eher abschrecken. Dennoch musst du lernen, solche Werke zu verstehen, in eigenen Worten zu beschreiben und beurteilen zu können – unabhängig von deinem persönlichen Geschmack.
2. Lerne, wie man Bilder vorbereitet:
Es gibt im Kunstgeschichte Studium nichts Schlimmeres für Kommilitonen als sich in Präsentationen Bilder von Gemälden, Skulpturen oder Gebäuden anzusehen, auf denen die Hälfte nicht zu erkennen ist, weil die Bilder zu dunkel, zu pixelig oder zu klein sind. Jedes Institut sollte in der Lage sein, dir Zugang zu Bilddatenbanken zu verschaffen, in denen Abbildungen zu allen möglichen Kunstwerken ordentlich katalogisiert sind und für Studienzwecke verwendet werden dürfen.
3. Nimm nichts als Selbstverständlich hin:
Gerade wenn man sich mit den „alten Klassikern“ wie der Mona Lisa von Da Vinci oder Munchs Der Schrei beschäftigt, ist man allzu leicht dazu verführt zu sagen „Das Bild braucht man ja nicht großartig erklären, das kennt ja jeder.“ Tritt stattdessen lieber einen Schritt vom Bild zurück und schaue es dir nochmal an: Warum lächelt die junge Dame mit dem eindringlichen Blick? Wie viele und welche Theorien befassen sich mit diesem Werk?
Auf Ausgrabung gehen, Überbleibsel vergangener Kulturen entdecken und den großen Fund machen? Das kann auch heute noch passieren. Gerne kombinieren Leute, die Archäologie studieren ihr Fach mit einem Kunstgeschichte Studium, um die Ästhetik und Bildsprache vergangener Kulturen besser einordnen und verstehen zu können.
Was ist ein Medium? Die Frage kann auf mindestens so viele verschiedene Arten beantwortet werden wie auch die Frage, was eigentlich Kunst ist. Diese Nähe sorgt oft auch dafür, dass sich Vertreter der Kunstgeschichte und der Medienwissenschaft nicht so ganz einig sind, welches Fach auf diverse ästhetische Fragen die besseren Antworten hat.
Im Kunstgeschichte Studium beschäftigst du dich ebenso wir im Geschichte Studium sehr viel mit der Vergangenheit, um zu verstehen, wie es zu Situationen, die in der Gegenwart bestehen, gekommen ist. Doch obwohl du dich natürlich in Geschichte auch mit Kunst und Kulturaspekten thematisch befassen kannst, lernst du in Kunstgeschichte von Grund auf das „Handwerkzeug des Sehens.“