…die Medienwissenschaft rückgreifend auf Marshall McLuhan zwischen heißen und kalten Medien unterscheidet? Heiße Medien sprechen nur einen Sinn an, liefern viele Informationen und fordern dabei keine allzu große Aufmerksamkeit vom Zuschauer, z.B. ein Kinofilm, die Fotografie oder Bücher. Kalte Medien fordern hingegen aktiven Einsatz und eine gewisse Abstraktionsfähigkeit des Nutzers, zu ihnen gehören zum Beispiel das Telefon, aber auch Karikaturen und Comics.
…viele Universitäten eigene kleine Videotheken für ihre Medienstudenten haben? Dort findest du zwar nicht immer unbedingt die aktuellsten Neuerscheinungen, kannst dir aber von Klassikern der Stummfilmzeit bis hin zu Science Fiction-Spektakeln viele bekannte und weniger bekannte Filme für lau ausleihen.
…der Begriff „Blockbuster“ erst seit den 1970er Jahren, ziemlich genau seit „Der weiße Hai“, für Filme verwendet wird? Den Flossenhorrorfilm wollten so viele Zuschauer sehen, dass sich die Schlangen an den Kinokassen um ganze Häuserblöcke zogen.
Im Studium der Medienwissenschaft liegt der Fokus ganz klar auf der Theorie. Ob poststrukturalistische Schriften über das Kino, feministische Filmtheorien, philosophische Ideen über die Wirkung eines Mediums oder psychoanalytische Ansätze, um das Verhalten des Nutzers zu verstehen – wenn du Medienwissenschaft studieren möchtest, musst du dich auf eine Vielzahl von Texten, oft schwer zugänglich und Jahrzehnte alt, einstellen. Praktische Arbeiten sind die Ausnahmen, nur in wenigen Seminaren hast du vielleicht die Möglichkeiten, einen Film, ein Hörspiel oder eine Webseite auf die Beine zu stellen.
1. Frühzeitig um Praktika kümmern:
Im Medienwissenschaften Studium hat man es mit einem ganzen Haufen Theorie zu tun, während die meisten Medienunternehmen, in denen viele Studenten später arbeiten möchten, praktische Erfahrung verlangen. Dieses Ungleichgewicht zwischen theoretischem und praktischem Knowhow macht den Berufseinstieg schwer für all die Absolventen, die keine akademische Laufbahn anstreben. Daher solltest du dich frühzeitig um Praktika in der Medienwelt kümmern. Erste praktische Erfahrungen lohnen sich auch schon vor dem Studium, weil sie helfen können, die Mechanismen eines Mediums oder einer Branche besser zu verstehen und sich außerdem manchmal als Studienleistung anrechnen lassen.
2. Starte deine eigene Heldenreise:
Das Studium der Medienwissenschaft kann aufgrund der vielen Theorien, die dazu häufig auch noch stark ins Philosophische oder Abstrakte abdriften, durchaus anstrengend sein. Wer sich mit den Schriften von Michel Foucault, Gilles Deleuze oder Roland Barthes beschäftigt, dem kann schon mal der Kopf qualmen. Spannender wird es, wenn du anfängst zu verstehen, wie viel du durch die Anwendung dieser Theorien auch aus deiner Lieblingsserie, deinem Lieblingsfilm oder Lieblingsgame herausholen kannst. Es muss also nicht immer Stanley Kubrick sein – du könntest zum Beispiel auch den Mythos der Heldenreise am Beispiel von „Star Wars“ ergründen.
3. Mach dich nicht verrückt:
Wenn du mal an einer Theorie festhängst und nicht weißt, was dir der Autor da gerade eigentlich sagen will – mach dich nicht verrückt, den meisten wird es ebenso gehen. Wenn du zum Beispiel das hochkomplexe Konstrukt des Körpers ohne Organe nach Deleuze nicht völlig verstehst, dann akzeptiere, dass gewisse Dinge „einfach so sind“. Die Medienwissenschaft ist zwar eine Wissenschaft, du darfst aber nicht davon ausgehen, dass viele Behauptungen hier wie in den Naturwissenschaften bewiesen werden können. Unwiderlegbare Beweisführung ist nicht das Ziel im Medienwissenschaft Studium. Für deine wissenschaftlichen Arbeiten selbst gilt das aber leider nicht, dort musst du jede deiner Aussagen irgendwie belegen können.
Während sich das Studium Medienwissenschaften vor allem mit den Massenmedien beschäftigt, konzentriert sich die Kommunikationswissenschaft auf alle Bereichen der menschlichen Kommunikation. An einigen Unis sind die Medienwissenschaften ein Teilbereich im Kommunikationswissenschafts-Studium.
Das Medienmanagement-Studium betrachtet Medien vor allem aus einer wirtschaftlichen Perspektive.
Das Journalismus- und das Medienwissenschaften Studium werden gerne mal miteinander verwechselt, überschneiden sich aber nur in Teilen. Hier wie dort werden Massenmedien und ihre Geschichte und Wirkung thematisiert, der Schwerpunkt liegt aber auf dem Journalismus und das Studium ist deutlich praxisnäher.
Anders als im Studium Medienwissenschaften geht es hier um die Gestaltung und Umsetzung von medialen Formen und Formaten, vom Designen einer Webseite bis hin zu Schnitt- und Kamerakursen.