...es in Deutschland bereits über 90 Studiengänge gibt, die sich mit dem Thema Pflege beschäftigen?
...die Menschen in der Antike glaubten, Krankheiten und Gebrechen würden von bösen Dämonen verursacht?
...Prognosen davon ausgehen, dass die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland bis 2030 von 2,3 auf 3,4 Millionen ansteigen wird?
Ohne Praxiserfahrung geht in der Pflege gar nichts – deine Patienten sind schließlich mehr als Statistiken und Zahlen. Trotzdem ist das Pflegewissenschaft Studium überwiegend theoretisch ausgerichtet, obwohl natürlich auch Praxismodule auf deinem Stundenplan stehen werden. Wenn du Pflegewissenschaft studieren möchtest, dann erwartet dich ein hauptsächlich sozialwissenschaftlich geprägtes Fach. Und das bedeutet, dass du in erster Linie lernst, wie Pflegeeinrichtungen aufgebaut sind, wie Praxisabläufe dort funktionieren und wie die Organisationsstrukturen aussehen. Auch Vorlesungen aus den Bereichen Ethik, Beratung und Management werden dir begegnen. Du siehst schon: Es macht Sinn, dass viele Unis nur Studenten mit ausreichend Praxiserfahrung aufnehmen, denn im Studium wird die Praxis gegenüber den Theoriephasen deutlich in den Hintergrund treten.
1. Keine Angst vor Theorie:
Je nach Hochschule kann es sein, dass du Praxiserfahrung oder sogar eine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen musst, wenn du Pflegewissenschaft studieren möchtest. Ist das der Fall, bedeutet das für dich natürlich eine Umstellung: Von der überwiegend praktischen Arbeit mit den Patienten, zu rein wissenschaftlichen Vorlesungen. Falls du deswegen zweifelst, ob ein Pflegewissenschaft Studium wirklich das Richtige für dich ist, solltest du die ersten zwei, drei Semester abwarten. Hast du erstmal die wichtigsten Grundlagen drauf, wird auch das Studium zunehmend praxisorientierter.
2. Deiner Zeit voraus:
Wenn du dich auch schon gefragt hast, seit wann man Pflegewissenschaft studieren kann, dann bist du damit nicht allein. Pflegeberufe sind in Deutschland nämlich klassischerweise Ausbildungsberufe – im Ausland sind studierte Pflegekräfte dagegen schon länger die Regel. Weil strukturelle Veränderungen die Gesundheitswirtschafts zunehmend unter Druck setzen, werden langsam auch in der Bundesrepublik Pflegekräfte mit akademischem Know-how gesucht. Mach dir also bewusst, dass du dich mit deinem Pflegewissenschaft Studium für eine verhältnismäßig junge berufliche Laufbahn entschieden hast, die in vielen Bereichen noch in den Kinderschuhen steckt.
3. Leg dir ein dickes Fell zu:
Dich ausgiebig um das Wohlergehen deiner Patienten kümmern, ein offenes Ohr für alle haben und deinen Mitarbeitern genügend Freizeit neben dem Beruf ermöglichen? Das wäre natürlich schön, die Realität sieht aber leider oft anders aus. Die Ressourcen in der Pflege sind knapp und du wirst alle Hände voll damit zu tun haben, die Pflegeeinrichtungen so effektiv und kostengünstig wie möglich zu führen. Das kann im Berufsalltag manchmal wirklich schwer fallen – schließlich willst du ja für alle das Beste. Leg dir deshalb schon im Pflegewissenschaft Studium ein dickes Fell zu.
Die Inhalte im Pflegemanagement Studium sind denen im Studium Pflegewissenschaft nicht unähnlich, denn auch hier werden die pflegerischen Führungskräfte von morgen ausgebildet. Im Bereich Pflegemanagement liegt der Fokus allerdings eher auf Führungskompetenzen und Management-Skills, während das Pflegewissenschaft Studium insgesamt wissenschaftlicher angehaucht ist.
Soziale Einrichtungen und Non-Profit-Organisationen brauchen einen ausgeklügelten Businessplan im Hintergrund, damit die Finanzen stimmen und alle optimal versorgt sind. Die Ähnlichkeiten zum Pflegewissenschaft Studium sind also nicht von der Hand zu weisen – auch wenn du dich im Bereich Sozialmanagement hauptsächlich mit organisatorischen und weniger mit praktischen Inhalten beschäftigen wirst.
Man nehme einen Menschen, setze ihn in ein bestimmtes soziales Umfeld und schaue, was passiert – so oder so ähnlich kannst du dir den Studiengang Sozialwissenschaften vorstellen. Weil soziale Phänomene auch für dich interessant sind, wenn du Pflegewissenschaft studieren möchtest, wirst du in der ein oder anderen sozialwissenschaftlichen Vorlesung sitzen.
Nach der Ausbildung an die Uni? Das geht nicht nur, wenn du Pflegewissenschaft studieren willst, sondern auch, wenn du dich für den Studiengang Pflegepädagogik interessierst. Hier wirst du – im Gegensatz zur Pflegewissenschaft – vor allem darauf vorbereitet, den Nachwuchs von morgen auf die Anforderungen im Pflegebusiness vorzubereiten.