…das umgangssprachlich gesprochene Latein, aus dem schließlich die romanischen Sprachen entstanden sind, als Vulgärlatein bezeichnet wird? Das hat aber nichts mit Pfui-Mund zu tun, das lateinische Wort vulgaris bedeutet einfach so viel wie „gewöhnlich, allgemein, zum Volke gehörig“.
…die Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus von Spanien aus und die Erschließung des Seeweges nach Indien durch den Portugiesen Vasco da Gama als der Beginn des neuzeitlichen Kolonialismus gelten?
…der berühmte Vampir Graf Dracula auf dem rumänischen General Vlad Tepes basiert, der im 15. Jahrhundert unzählige Feinde gepfählt haben soll?
Das Romanistikstudium ist überwiegend theoretisch, auf dich kommt ein ganzer Haufen Schreibkram und Lesestoff zu. Doch auch die Praxis kommt nicht zu kurz, selbst wenn man das Sprachenlernen nicht dazu zählt. Es gibt jede Menge Praxismodelle, Gastvorträge und Exkursionen. Und in deinem Auslandssemester lernst du ein romanischsprachiges Land ganz aus der Nähe kennen – mehr Praxis geht für einen Romanistikstudenten kaum.
1. Sie dir im Klaren darüber, ob du wirklich Romanistik studieren oder eine romanische Sprache studieren willst:
Damit das Romanistikstudium seinem Namen gerecht wird, befasst es sich mit mindestens zwei romanischen Sprachen, wobei auf einer von beiden dein Schwerpunkt liegt. Ein explizites Romanistikstudium findest du auch nur an wenigen Uni. Dort kannst du das Fach dann gleichzeitig als Kern- und Ergänzungsfach wählen und mussten keinen weiteren fachfremden Studiengang belegen. Hochschulen, die eine oder mehrere romanischen Sprachen im Angebot haben, gibt es dagegen viele. Dort beschäftigst du dich nur mit einer einzigen Sprache, außerdem wählst du noch ein gleichwertiges zweites Fach.
2. Check die Schwerpunkte der Unis:
Mittlerweile zählen bis zu 16 verschiedene Sprachen zu den romanischen Sprachen. Als Hauptsprachen gelten Französisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch und Rumänisch. Aber nicht jede Uni hat jeder dieser Sprachen im Angebot, die meisten Hochschulen haben sich auf höchstens drei oder vier davon spezialisiert. Überleg dir also vorher, mit welchen Sprachen du dich beschäftigen möchtest, und guck, welche Unis dafür in Frage kommen. Möchtest du eine der exotischeren romanischen Sprachen wie Galicisch kennenlernen, ist es umso wichtiger, dich vorab zu informieren.
3. Eigne dir Zusatzqualifikationen an:
Es wird nie wieder so einfach und günstig sein, sich ein paar kostbare Zusatzqualifikationen anzueignen, wie während des Studiums. Gerade für Studenten geisteswissenschaftlicher Studiengänge, die viel stärker darauf angewiesen sind als beispielsweise Juristen oder Mediziner, sich eigenständig um relevantes Praxiswissen für die Berufswelt zu kümmern, sind solche Zusatzqualifikationen ungemein wichtig. Ob das im Rahmen des Optionalbereichs beziehungsweise des Studium Generale geschieht, oder ob du einfach so auf das Angebot für freiwillige Kurse deiner Hochschule zurückgreifst – achte darauf, dass du paar ein nützliche Extraskills mitnimmst, zum Beispiel in Sachen EDV.
Parlez-vous français? Très bien, dann bist du im Französischstudium bestens aufgehoben. Darin beschäftigst du dich ganz mit der vielleicht schönsten Sprache der Welt und den französischsprachigen Ländern.
¡Hola! Spanisch gibt es als Schwerpunktbereich im Romanistikstudium, aber auch als eigenständiges Studienfach. Hier dreht sich alles um die spanische Sprache sowie die Landeskunde der spanischsprachigen Gebiete.
Wie die Romanistik beschäftigt sich auch die Kulturwissenschaft mit fremdsprachiger Kunst und Kultur. Hier bist du aber nicht auf einen romanischsprachigen Raum festgelegt, zudem spielt die Sprachpraxis kaum eine Rolle.
Du möchtest Sprachwissenschaft studieren, aber nicht unbedingt aus dem romanischen Fundus? Dann schau dir mal die Anglistik an, die sich mit der englischen Sprache sowie englischsprachigen Werken und Ländern beschäftigt.