...du nach deinem Wirtschaftsrecht Studium nicht (Staats-)Anwalt, Richter oder Notar werden kannst?
...das Wirtschaftsstrafgesetz bereits seit 1949 existiert, aber erst seit den 1990er Jahre einen größeren Bekanntheitsgrad erhalten hat?
...der Zusammenbruch der New Yorker Investmentbank, der 2008 eine Weltwirtschaftskrise auslöste, als verlustreichste Unternehmenspleite aller Zeiten gilt? Der Schaden wurde auf 50 bis 75 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Im Großteil deines Studiums wirst du viel Fleiß beweisen müssen. Das Grundwissen muss erst auf dem Theorieweg in deinen Kopf. Da kann auch die ein oder andere lange Nacht auf dich zukommen, in der du Skripte und Gesetzbücher durcharbeitest, um am nächsten Tag die anspruchsvolle Klausur bestehen zu können. Ganz auf einen Praxisausgleich verzichten musst du aber nicht. Bereits im Bachelorstudium ist ein Semester für ein Praktikum fest eingeplant. Zudem verlangen einige Unis, insbesondere Fachhochschulen, ein Vor- bzw. Orientierungspraktikum von drei Monaten Länge, das du noch vor Studienbeginn absolvieren musst. Ein Referendariat, wie es deine Kollegen aus dem Jura Studium machen, ist aber nicht Teil des Wirtschaftsrecht Studiums.
1. Zeit für Praktika einplanen:
In der Regel ist ein Praktikum fester Bestandteil des Studiums. Mit dem absoluten Minimum an Anstrengung kann man am Ende aber zwar das Studium bestehen – die besten Jobs bekommen aber die, die mehr geleistet haben. Und das gilt nicht nur für gute Noten, denn Praxiserfahrung ist das A und O bei der Bewerbung um eine Festanstellung.
2. Hochschule auf Akkreditierung überprüfen:
Nicht an jeder Hochschule erwirbst du einen Abschluss, der staatlich anerkannt ist. Bevor du dich also ins Wirtschaftsrecht Studium stürzt, solltest du die Akkreditierung überprüfen. Dies bedeutet nichts anderes, als dass die Uni ein Gütesiegel von Organisationen wie der FIBAA oder der ZEvA trägt, das dir die staatliche Anerkennung deines Abschlusses garantiert.
3. Schwerpunkt wählen:
Zu Beginn deines Wirtschaftsrecht Studiums sind die Inhalte allgemein und sollen dir eine gute Übersicht über die Thematik geben. Das wird sich in den höheren Semestern jedoch deutlich ändern, denn nun stehen Schwerpunkte auf dem Programm. Deine Wahl solltest du allerdings nicht unüberlegt treffen, deine Schwerpunkte bestimmen nämlich maßgeblich über deine berufliche Zukunft.
Wenn du (Staats-)Anwalt, Richter oder Notar werden möchtest, dann gibt es keine Alternative zum Jurastudium mit anschließendem Referendariat und Staatsexamen. Betriebswirtschaftliche Inhalte sind im Jura Studium vergleichsweise untergeordnet, wodurch du als Wirtschaftsjurist auf Berufe in der Wirtschaft deutlich besser vorbereitet bist.
BWL ist eine Teildisziplin der Wirtschaftswissenschaften und kann als Hauptfach auch rechtswissenschaftliche Fragen durchleuchten – dabei kommt es aber vor allem darauf an, welche Schwerpunkte du setzt. Ist dein Ziel ganz klar eine Rechtsabteilung, dann ist das Studium Wirtschaftsrecht das Naheliegende.
Mit den Wirtschaftswissenschaften wird das Studium noch etwas allgemeiner, den sie ist die Mutter der BWL und VWL, das heißt beide Lehren werden hier kombiniert unterrichtet. Für dich heißt dass, das du eine Mitverantwortung über die Struktur deines Studiums hast, denn natürlich kannst du selbst Schwerpunkte wählen, im Übrigen auch auf den Bereich Wirtschaftsrecht.
Anders als beim Wirtschaftsrecht geht es hier nicht nur um Ökonomie aus juristischer Perspektive, sondern um Recht und Wirtschaft im Allgemeinen.
Law in Context trägt den schönen Untertitel "Recht mit seinen internationalen Bezügen zu Technik, Politik und Wirtschaft". Ja, das trifft's ziemlich genau.